21 Partizipative Gedenkkultur im Scheunenviertel  - mit Bürger*innen gegen Hass und das Vergessen

Status:
Annahme

Wir  fordern den Senat auf, eine Konzepterarbeitung für das Scheunenviertel, um Initiativen, Institutionen (wie z.B. die jüdische Gemeinde, das Centrum Judaicum, das Anne-Frank-Zentrum, die Otto-Weidt-Blindenwerkstatt und das jüdische Gymnasium) und Projekte, die gegen Antisemitismus, rechtes Gedankengut und Nationalsozialismus arbeiten, zu befähigen, großflächige Veranstaltung an thematisch bedeutsamen Erinnerungs- und Gedenktagen zu veranstalten und dafür ausreichend Mittel dafür bereitzustellen.

 

Gegen das Vergessen!

Begründung:

Weltweit wird ein Anstieg von Zustimmung zu nationalsozialistischen Aussagen und Verschwörungstheorien festgestellt. Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat im Herbst 2023 die Mitte-Studie 2022/2023 veröffentlicht, die den Anteil von Menschen in Deutschland mit rechtsextremer Gesinnung auf 8 % beziffert. Das bedeutet einen Anstieg von 2 bis 3 % innerhalb eines Jahres. Ein wesentlicher Bestandteil rechtsextremer Gesinnung ist Antisemitisus, des Hass auf Jüd*innen und Menschen jüdischen Glaubens.  In diesem Zusammenhang steigen auch die tätlichen Übergriffe gegen Jüd*innen, ebenso wie gegen andere marginalisierte Gruppen. Das Scheunenviertel ist, aufgrund seiner Geschichte und als Standort der neuen Synagoge Berlin, ein besonderer Gedenkort für jüdische Geschichte. Partizipative Bildung ist ein effektiver Weg, mit Menschen und für Menschen Geschehnisse verständlich und erlebbar zu machen. Zeitzeug*innen und Betroffene können andere Einblicke zu Situationen und Blickwinkel auf Ereignisse geben als nicht Betroffene. Außerdem bietet ihre Beteiligung, dass ihr Wissen durch Andere weitergetragen und verbreitet wird. Dadurch kann dem sich ausbreitenden Rechtsextremismus und Hass mit Empathie und Informationsweitergabe über marginalisierte Gruppen begegnet werden.

 

Besonders im Hinblick auf Zeitzeug*innen ist dabei Eile geboten, weil immer mehr von ihnen versterben oder durch Alter und Krankheit nicht mehr in der Lage sind, Ihre Geschichte zu erzählen.

 

Es bietet sich an, dafür bestehende Strukturen zu nutzen. In Berlin gibt es viele Bürger*inneninitiativen und Projekte, die gegen bestehenden und wachsenden Antisemitismus und die Zunahme rechtsextremer Gesinnung arbeiten. Durch Ihre Förderung, Beteiligung und Befähigung zu großflächigen Projekten wird nicht nur ihre Arbeit wertgeschätzt, sondern auch aktiv eine breite Gesellschaft in unsere Erinnerungskultur eingebunden.

 

Wir stehen an der Seite von Jüd*innen und sind besorgt über die aktuellen Entwicklungen und wir glauben, dass dieser Entwicklung nur mit der großflächigen Einbindung der Bevölkerung entgegengewirkt werden kann.

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme in der Fassung der AK (Konsens)
Fassung der Antragskommission:

Wir  fordern die sozialdemokratischen Mitglieder des Senats auf, zu einer Konzepterarbeitung für das Scheunenviertel auf, um Initiativen, Institutionen (wie z.B. die jüdische Gemeinde, das Centrum Judaicum, das Anne-Frank-Zentrum, die Otto-Weidt-Blindenwerkstatt und das jüdische Gymnasium) und Projekte, die gegen Antisemitismus, rechtes Gedankengut und Nationalsozialismus arbeiten, zu befähigen, großflächige Veranstaltung an thematisch bedeutsamen Erinnerungs- und Gedenktagen zu veranstalten und dafür ausreichend Mittel bereitzustellen.

Gegen das Vergessen!

Text des Beschlusses:

Wir  fordern die sozialdemokratischen Mitglieder des Senats auf, zu einer Konzepterarbeitung für das Scheunenviertel auf, um Initiativen, Institutionen (wie z.B. die jüdische Gemeinde, das Centrum Judaicum, das Anne-Frank-Zentrum, die Otto-Weidt-Blindenwerkstatt und das jüdische Gymnasium) und Projekte, die gegen Antisemitismus, rechtes Gedankengut und Nationalsozialismus arbeiten, zu befähigen, großflächige Veranstaltung an thematisch bedeutsamen Erinnerungs- und Gedenktagen zu veranstalten und dafür ausreichend Mittel bereitzustellen.

Gegen das Vergessen!

Beschluss-PDF: