B3 Tiny Forest für Berlin-Mitte

Status:
Annahme mit Änderungen

Die KDV Berlin-Mitte möge beschließen:
Die BVV Berlin-Mitte möge beschließen:

Die zunehmende Verdichtung in Mitte und der inzwischen spürbare Klimawandel in Form von Hitzewellen, Trockenperioden aber auch Starkregenereignissen erfordert schnelle, wirksame und nachhaltige Anpassungs- und Ausgleichsmaßnahmen. Unser Bezirk braucht mehr Bäume und Biomasse für die Kühlung des Mikroklimas, als Feinstaubfilter und zur Erholung der Bürger*innen. Nur Stadtgrün, welches widerstandsfähig gegenüber Hitze und Trockenheit ist, bleibt langfristig erhalten und kann das Stadtklima nachhaltig positiv beeinflussen. Unser Bezirk ist außerdem für viele Tiere ein unverzichtbarer Lebensraum. Wir müssen hochwertige Biotope etablieren, die einen ernstzunehmenden Beitrag zu Rettung und Erhalt der Artenvielfalt in Mitte leisten.

Tiny Forests sind sehr artenreiche Wälder auf kleinem Raum (ab 100m2) – mitten in der Stadt. Auf Schulhöfen oder Firmengeländen, in Baulücken oder auf Brachland entlang von Straßen entstehen aus einem Mix von heimischen Pflanzenarten extrem dichte und sehr widerstandsfähige Biotope für Vögel, Insekten und grüne Oasen für die Bewohner*innen. Das Konzept der Tiny Forests geht auf den japanischen Botaniker A. Miyawaki zurück. Die ausschließlich heimischen Pflanzen werden je nach den regionalen Bedingungen und dem gewünschten Resultat ausgewählt. Der Pflanzenmix kann aus bis zu 40 unterschiedlichen Spezies bestehen. Die Setzlinge werden sehr jung und extrem dicht in einen optimal vorbereiten lockeren Boden gepflanzt, sodass die Wurzeln schnell einen stabilen Verbund entwickeln, indem sich die Pflanzen einerseits unterstützen, aber auch miteinander konkurrieren. So entwickeln die Wälder ein enormes Wachstum, das bis zu 10-mal schneller ist als in einem gewöhnlichen Wald. Sie sind 30-mal dichter als herkömmlicher Wald und bilden einen sehr widerstandsfähigen Pflanzenverbund. Durch das entstehende Mikroklima kühlt sich die Luft bis zu 2 Grad ab, die dichte Vegetation nimmt nicht nur Feinstaubpartikel auf und senkt den Lärmpegel, sondern speichert auch hohe Mengen an CO2 (7 Tonnen auf 100m2 in 20 Jahren). Zudem werden bei Regenfällen große Wassermengen aufgenommen. Amsterdam und andere Städte der Niederlande, Frankreichs und Belgiens setzen bereits seit einigen Jahren auf die Wirksamkeit von Kleinst-Wäldern. In Deutschland ist der erste Tiny Forest im Frühjahr 2020 in Brandenburg angepflanzt worden.

Es handelt sich dabei nicht nur um eine ökologische Maßnahme, sondern – ganz im Sinne des sozialdemokratischen Demokratieverständnisses – auch um eine, die den bürgerlichen Zusammenhalt stärken kann: Die Bepflanzung und Pflege der Wälder erfolgt gemeinsam mit Bürger*innen, Schulen, Firmen oder anderen lokalen Akteur*innen. Auf diese Weise wächst mit einem wertvollen Biotop auch die Verbundenheit der Menschen zum Viertel, zu den Pflanzen und Tieren.

Wir fordern für die Schaffung eines Tiny-Forests finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Der Bezirk Mitte muss mit dieser Maßnahme und dem Bau von Tiny Forests seinen Beitrag zum Klimaschutz beitragen.

Die Klimaschutzbeauftragte von Berlin-Mitte soll das Konzept des Tiny-Forest in das Konzept des Klimaschutzprogrammes aufnehmen.

Die Abgeordneten der SPD-Fraktion der BVV-Mitte werden gebeten, sich beim Bezirksamt Mitte dafür einzusetzen, die Erprobung sogenannter Tiny Forests in Mitte zu ermöglichen. Es handelt sich dabei um eine vergleichbar einfache und kostengünstige Maßnahme des Klima- und Artenschutzes. Die Maßnahme des Tiny-Forest ist kostengünstiger als Dachbegrünungen oder Begrünungen privater Freiflächen. Sie werden gebeten, Tiny-Forest-Konzepte zusammen mit Bürger*innen zu erstellen und Flächen anhand von Baumkataster zu ermitteln sowie bereits bestehende Grünflächen zu erweitern.

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Stadtwesen ruft aktuell deutsche Kommunen auf, Projekte zur „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ bis zum 15. Oktober 2022 einzureichen. Das Bezirksamt Mitte möge sich mit dem Projekt Tiny Forest für Mitte auf das Programm und zukünftige bewerben, um die zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel abzurufen.

Berlin-Mitte kann hier Vorreiter werden und den ersten Tiny-Forest in der Hauptstadt pflanzen, ähnlich wie es die Grünen in dem Bezirk Pankow durchzusetzen versuchen.

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme (Kein Konsens)
Fassung der Antragskommission:

Die SPD-Fraktion in der BVV Berlin-Mitte möge beschließen und sich dafür einsetzen:

Die zunehmende Verdichtung in Mitte und der inzwischen spürbare Klimawandel in Form von Hitzewellen, Trockenperioden aber auch Starkregenereignissen erfordert schnelle, wirksame und nachhaltige Anpassungs- und Ausgleichsmaßnahmen. Unser Bezirk braucht mehr Bäume und Biomasse für die Kühlung des Mikroklimas, als Feinstaubfilter und zur Erholung der Bürger*innen. Nur Stadtgrün, welches widerstandsfähig gegenüber Hitze und Trockenheit ist, bleibt langfristig erhalten und kann das Stadtklima nachhaltig positiv beeinflussen. Unser Bezirk ist außerdem für viele Tiere ein unverzichtbarer Lebensraum. Wir müssen hochwertige Biotope etablieren, die einen ernstzunehmenden Beitrag zu Rettung und Erhalt der Artenvielfalt in Mitte leisten.

Tiny Forests sind sehr artenreiche Wälder auf kleinem Raum (ab 100m2) – mitten in der Stadt. Auf Schulhöfen oder Firmengeländen, in Baulücken oder auf Brachland entlang von Straßen entstehen aus einem Mix von heimischen Pflanzenarten extrem dichte und sehr widerstandsfähige Biotope für Vögel, Insekten und grüne Oasen für die Bewohner*innen. Das Konzept der Tiny Forests geht auf den japanischen Botaniker A. Miyawaki zurück. Die ausschließlich heimischen Pflanzen werden je nach den regionalen Bedingungen und dem gewünschten Resultat ausgewählt. Der Pflanzenmix kann aus bis zu 40 unterschiedlichen Spezies bestehen. Die Setzlinge werden sehr jung und extrem dicht in einen optimal vorbereiten lockeren Boden gepflanzt, sodass die Wurzeln schnell einen stabilen Verbund entwickeln, indem sich die Pflanzen einerseits unterstützen, aber auch miteinander konkurrieren. So entwickeln die Wälder ein enormes Wachstum, das bis zu 10-mal schneller ist als in einem gewöhnlichen Wald. Sie sind 30-mal dichter als herkömmlicher Wald und bilden einen sehr widerstandsfähigen Pflanzenverbund. Durch das entstehende Mikroklima kühlt sich die Luft bis zu 2 Grad ab, die dichte Vegetation nimmt nicht nur Feinstaubpartikel auf und senkt den Lärmpegel, sondern speichert auch hohe Mengen an CO2 (7 Tonnen auf 100m2 in 20 Jahren). Zudem werden bei Regenfällen große Wassermengen aufgenommen. Amsterdam und andere Städte der Niederlande, Frankreichs und Belgiens setzen bereits seit einigen Jahren auf die Wirksamkeit von Kleinst-Wäldern. In Deutschland ist der erste Tiny Forest im Frühjahr 2020 in Brandenburg angepflanzt worden.

Es handelt sich dabei nicht nur um eine ökologische Maßnahme, sondern – ganz im Sinne des sozialdemokratischen Demokratieverständnisses – auch um eine, die den bürgerlichen Zusammenhalt stärken kann: Die Bepflanzung und Pflege der Wälder erfolgt gemeinsam mit Bürger*innen, Schulen, Firmen oder anderen lokalen Akteur*innen. Auf diese Weise wächst mit einem wertvollen Biotop auch die Verbundenheit der Menschen zum Viertel, zu den Pflanzen und Tieren.

Wir fordern für die Schaffung eines Tiny-Forests finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Der Bezirk Mitte muss mit dieser Maßnahme und dem Bau von Tiny Forests seinen Beitrag zum Klimaschutz beitragen.

Die Klimaschutzbeauftragte von Berlin-Mitte soll das Konzept des Tiny-Forest in das Konzept des Klimaschutzprogrammes aufnehmen.

Die Abgeordneten der SPD-Fraktion der BVV-Mitte werden gebeten, sich beim Bezirksamt Mitte dafür einzusetzen, die Erprobung sogenannter Tiny Forests in Mitte zu ermöglichen. Es handelt sich dabei um eine vergleichbar einfache und kostengünstige Maßnahme des Klima- und Artenschutzes. Die Maßnahme des Tiny-Forest ist kostengünstiger als Dachbegrünungen oder Begrünungen privater Freiflächen. Sie werden gebeten, Tiny-Forest-Konzepte zusammen mit Bürger*innen zu erstellen und Flächen anhand von Baumkataster zu ermitteln sowie bereits bestehende Grünflächen zu erweitern.

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Stadtwesen ruft aktuell deutsche Kommunen auf, Projekte zur „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ bis zum 15. Oktober 2022 einzureichen. Das Bezirksamt Mitte möge sich mit dem Projekt Tiny Forest für Mitte auf das Programm und zukünftige bewerben, um die zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel abzurufen.

Berlin-Mitte kann hier Vorreiter werden und den ersten Tiny-Forest in der Hauptstadt pflanzen, ähnlich wie es die Grünen in dem Bezirk Pankow durchzusetzen versuchen.

Text des Beschlusses:

Die SPD-Fraktion in der BVV Berlin-Mitte möge beschließen und sich dafür einsetzen:

3

Die zunehmende Verdichtung in Mitte und der inzwischen spürbare Klimawandel in Form von Hitzewellen, Trockenperioden aber auch Starkregenereignissen erfordert schnelle, wirksame und nachhaltige Anpassungs- und Ausgleichsmaßnahmen. Unser Bezirk braucht mehr Bäume und Biomasse für die Kühlung des Mikroklimas, als Feinstaubfilter und zur Erholung der Bürger*innen. Nur Stadtgrün, welches widerstandsfähig gegenüber Hitze und Trockenheit ist, bleibt langfristig erhalten und kann das Stadtklima nachhaltig positiv beeinflussen. Unser Bezirk ist außerdem für viele Tiere ein unverzichtbarer Lebensraum. Wir müssen hochwertige Biotope etablieren, die einen ernstzunehmenden Beitrag zu Rettung und Erhalt der Artenvielfalt in Mitte leisten.

Tiny Forests sind sehr artenreiche Wälder auf kleinem Raum (ab 100m2) – mitten in der Stadt. Auf Schulhöfen oder Firmengeländen, in Baulücken oder auf Brachland entlang von Straßen entstehen aus einem Mix von heimischen Pflanzenarten extrem dichte und sehr widerstandsfähige Biotope für Vögel, Insekten und grüne Oasen für die Bewohner*innen. Das Konzept der Tiny Forests geht auf den japanischen Botaniker A. Miyawaki zurück. Die ausschließlich heimischen Pflanzen werden je nach den regionalen Bedingungen und dem gewünschten Resultat ausgewählt. Der Pflanzenmix kann aus bis zu 40 unterschiedlichen Spezies bestehen. Die Setzlinge werden sehr jung und extrem dicht in einen optimal vorbereiten lockeren Boden gepflanzt, sodass die Wurzeln schnell einen stabilen Verbund entwickeln, indem sich die Pflanzen einerseits unterstützen, aber auch miteinander konkurrieren. So entwickeln die Wälder ein enormes Wachstum, das bis zu 10-mal schneller ist als in einem gewöhnlichen Wald. Sie sind 30-mal dichter als herkömmlicher Wald und bilden einen sehr widerstandsfähigen Pflanzenverbund. Durch das entstehende Mikroklima kühlt sich die Luft bis zu 2 Grad ab, die dichte Vegetation nimmt nicht nur Feinstaubpartikel auf und senkt den Lärmpegel, sondern speichert auch hohe Mengen an CO2 (7 Tonnen auf 100m2 in 20 Jahren). Zudem werden bei Regenfällen große Wassermengen aufgenommen. Amsterdam und andere Städte der Niederlande, Frankreichs und Belgiens setzen bereits seit einigen Jahren auf die Wirksamkeit von Kleinst-Wäldern. In Deutschland ist der erste Tiny Forest im Frühjahr 2020 in Brandenburg angepflanzt worden.

Es handelt sich dabei nicht nur um eine ökologische Maßnahme, sondern – ganz im Sinne des sozialdemokratischen Demokratieverständnisses – auch um eine, die den bürgerlichen Zusammenhalt stärken kann: Die Bepflanzung und Pflege der Wälder erfolgt gemeinsam mit Bürger*innen, Schulen, Firmen oder anderen lokalen Akteur*innen. Auf diese Weise wächst mit einem wertvollen Biotop auch die Verbundenheit der Menschen zum Viertel, zu den Pflanzen und Tieren.

Wir fordern für die Schaffung eines Tiny-Forests finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Der Bezirk Mitte muss mit dieser Maßnahme und dem Bau von Tiny Forests seinen Beitrag zum Klimaschutz beitragen.

Die Klimaschutzbeauftragte von Berlin-Mitte soll das Konzept des Tiny-Forest in das Konzept des Klimaschutzprogrammes aufnehmen.

Die Abgeordneten der SPD-Fraktion der BVV-Mitte werden gebeten, sich beim Bezirksamt Mitte dafür einzusetzen, die Erprobung sogenannter Tiny Forests in Mitte zu ermöglichen. Es handelt sich dabei um eine vergleichbar einfache und kostengünstige Maßnahme des Klima- und Artenschutzes. Die Maßnahme des Tiny-Forest ist kostengünstiger als Dachbegrünungen oder Begrünungen privater Freiflächen. Sie werden gebeten, Tiny-Forest-Konzepte zusammen mit Bürger*innen zu erstellen und Flächen anhand von Baumkataster zu ermitteln sowie bereits bestehende Grünflächen zu erweitern.

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Stadtwesen ruft aktuell deutsche Kommunen auf, Projekte zur „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ bis zum 15. Oktober 2022 einzureichen. Das Bezirksamt Mitte möge sich mit dem Projekt Tiny Forest für Mitte auf das Programm und zukünftige bewerben, um die zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel abzurufen.

Berlin-Mitte kann hier Vorreiter werden und den ersten Tiny-Forest in der Hauptstadt pflanzen, ähnlich wie es die Grünen in dem Bezirk Pankow durchzusetzen versuchen.

Beschluss-PDF: