L16 Energieknappheit in Berlin frühzeitig begegnen

Status:
Annahme

In Anbetracht des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine und in dessen Folge möglicherweise eintretender Importstopps von Öl und Gas oder der Aufkündigung der Lieferung seitens Russlands fordern wir die SPD Mitglieder des Berliner Senats sowie die SPD Fraktion des Abgeordnetenhauses dazu auf, umgehend Maßnahmen einzuleiten, um im Land Berlin sowie den Berliner Bezirken den Energieverbrauch im Wohnsektor zu reduzieren und die Kapazitäten erneuerbarer Energien zu erhöhen.

Zu den Maßnahmen für eine Reduzierung des Energie- und Erdgasbedarfs in Berlin zählen:

  • Einrichtung eines Sofortprogramms oder einer Task Force durch den Berliner Senat, das/die zum Inhalt hat, unter Aktivierung von Freiwilligenpotenzialen die Bürger*innen aufzusuchen und über bspw. folgende Aspekte zu informieren/ Tätigkeiten durchzuführen:
    • die Bürger*innen auf Einsparpotenziale hinzuweisen,
    • idealerweise mit Wärmebildkameras nach kalten Stellen in der Wohnung/im Haus suchen,
    • bei der korrekten Einstellung von Heizsystemen unterstützen (Entlüftung der Heizung, Einstellung der Vorlauftemperaturen),
    • die Bürger:innen zu möglichen Förderprogrammen zu energetischen Einsparpotenzialen beraten,
    • bei Bedarf einfache Materialien für die Isolierung bereitstellen. 
  • Priorisierung und Beschleunigung der Umsetzung der im Koalitionsvertrag verankerten Solar-Kampagne, ebenso der Ausbau von Solarthermie und Wärmepumpen. 
  • Es soll zudem geprüft werden, ob die Einrichtung von Wärmeräumen nötig ist, in denen sich Personen aufhalten können, deren Wohnungen im Falle eines Öl- oder Gasengpasses nicht genügend heizbar sind.
  • Darüber hinaus sollen private Hausverwaltungen auf Energiesparpotentiale hingewiesen werden sowie städtische Wohnungsbaugesellschaften verpflichtet werden, entsprechende Maßnahmen umzusetzen.
Begründung:

Deutschland hat sich sehenden Auges in die Abhängigkeit von russischem Öl und insbesondere Gas begeben. Auch unsere Partei hat sehr lange die Augen vor den möglichen Gefahren dieser Abhängigkeit verschlossen. Die Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen schmälert jetzt die Reaktionsfähigkeit Deutschlands und der EU auf Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine.
Unabhängig vom Ausgang des Krieges ist bereits jetzt klar, dass wir den Bezug von russischem Gas, Öl und Kohle stark einschränken wollen und müssen. Die EU plant, eine Reduktion von 66 Prozent bis 2027. Auch eine unmittelbare Reduktion oder gar ein kompletter Stopp der russischen Lieferungen ist denkbar. Neben der drohenden Energieknappheit an sich, kann bereits an den jetzigen Preisen für Öl und Gas abgelesen werden, welche finanziellen Belastungen für die Berliner Bevölkerung und Unternehmen im kommenden Winter möglich sind.
Eine Reduktion des Energieverbrauchs ist daher nicht nur aus verhandlungstaktischen Gründen gegenüber Russland nötig, sondern auch aus ökonomischen sowie ökologischen Gründen. Insbesondere für die Menschen in Berlin, die bereits jetzt ihre Energierechnungen kaum bezahlen können, sind entsprechende Hilfestellungen nötig.

In Europa herrscht wieder Krieg! Das bedeutet auch, dass wir alle uns aus unseren Komfortzonen bewegen müssen und alle Hebel in Bewegungen setzen müssen, um die Situation für die Menschen in der Ukraine zu verbessern sowie mögliche Schäden von unserer Bevölkerung abzuwenden.

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme (Konsens)
Beschluss: angenommen
Text des Beschlusses:

In Anbetracht des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine und in dessen Folge möglicherweise eintretender Importstopps von Öl und Gas oder der Aufkündigung der Lieferung seitens Russlands fordern wir die SPD Mitglieder des Berliner Senats sowie die SPD Fraktion des Abgeordnetenhauses dazu auf, umgehend Maßnahmen einzuleiten, um im Land Berlin sowie den Berliner Bezirken den Energieverbrauch im Wohnsektor zu reduzieren und die Kapazitäten erneuerbarer Energien zu erhöhen.

Zu den Maßnahmen für eine Reduzierung des Energie- und Erdgasbedarfs in Berlin zählen:

  • Einrichtung eines Sofortprogramms oder einer Task Force durch den Berliner Senat, das/die zum Inhalt hat, unter Aktivierung von Freiwilligenpotenzialen die Bürger*innen aufzusuchen und über bspw. folgende Aspekte zu informieren/ Tätigkeiten durchzuführen:
    • die Bürger*innen auf Einsparpotenziale hinzuweisen,
    • idealerweise mit Wärmebildkameras nach kalten Stellen in der Wohnung/im Haus suchen,
    • bei der korrekten Einstellung von Heizsystemen unterstützen (Entlüftung der Heizung, Einstellung der Vorlauftemperaturen),
    • die Bürger:innen zu möglichen Förderprogrammen zu energetischen Einsparpotenzialen beraten,
    • bei Bedarf einfache Materialien für die Isolierung bereitstellen. 
  • Priorisierung und Beschleunigung der Umsetzung der im Koalitionsvertrag verankerten Solar-Kampagne, ebenso der Ausbau von Solarthermie und Wärmepumpen. 
  • Es soll zudem geprüft werden, ob die Einrichtung von Wärmeräumen nötig ist, in denen sich Personen aufhalten können, deren Wohnungen im Falle eines Öl- oder Gasengpasses nicht genügend heizbar sind.
  • Darüber hinaus sollen private Hausverwaltungen auf Energiesparpotentiale hingewiesen werden sowie städtische Wohnungsbaugesellschaften verpflichtet werden, entsprechende Maßnahmen umzusetzen.
Beschluss-PDF: