Die Mitglieder der SPD-Fraktion in der BVV Mitte, die SPD-Mitglieder im Senat von Berlin und die SPD-Abgeordneten im Abgeordnetenhaus von Berlin werden aufgefordert, sich unverzüglich dafür einzusetzen, dass die Organisation „Moabit hilft“ am jetzigen Standort Turmstraße 21 in Moabit erhalten bleibt.
Aus der aktuellen Presseinfo von „Moabit hilft“ :
„Nach über zehn Jahren unermüdlicher Arbeit für Geflüchtete und sozial benachteiligte Menschen stehen wir, Moabit hilft e.V., vor dem Aus. Am 1. Juni 2025 verlieren wir unsere Räumlichkeiten in der Turmstraße 21 – ohne Aussicht auf eine Alternative. Besonders erschütternd ist, dass der Vermieter, der uns die Kündigung ausgesprochen hat, niemand anderes ist als die Stadt Berlin, vertreten durch die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM). Wir beraten Menschen in sozialen und asylrechtlichen Fragen, unterstützen bei Behördengängen, bieten Sprachmittlung an und geben Sachspenden aus – und das an über 300 Tagen im Jahr. Unser Angebot war stets eine niedrigschwellige, unbürokratische Anlaufstelle für diejenigen, die in der Stadt keinen anderen Platz finden.
Trotz dieser wichtigen sozialen Funktion haben wir niemals Fördergelder von Bezirk, Land oder Bund erhalten. Unsere Arbeit wurde ausschließlich durch Spenden und ehrenamtliches Engagement getragen. 2018 haben wir die Räumlichkeiten in der Turmstraße 21 übernommen – ein Gebäude in katastrophalem Zustand. Offene Kabel, kaputte Fußböden, Wasserschäden, aus den Angeln gerissene Türen und marode sanitäre Einrichtungen waren nur einige der Mängel, mit denen wir täglich konfrontiert waren. Reparaturen wurden von der BIM nur notdürftig durchgeführt, wenn überhaupt. Dennoch zahlten wir bis heute 160.436 Euro Miete – obwohl wir seit 2020 keinen gültigen Mietvertrag mehr hatten. Wir haben eigene Mittel investiert, um das Gebäude nutzbar zu machen: Böden saniert, Wände gestrichen, Brandschutzmaßnahmen ergriffen – immer in der Annahme, dass unsere Arbeit an diesem Ort eine Zukunft hat. Doch trotz unserer jahrelangen Investitionen wurde eine Vertragsverlängerung mehrfach abgelehnt. Die offizielle Begründung lautet, dass landeseigene Gebäude nicht mehr an NGOs vermietet würden. Diese Entscheidung steht jedoch in direktem Widerspruch zu einem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) aus dem Jahr 2020, der das Gelände ausdrücklich als Standort für soziale und gesundheitliche Dienstleistungen vorsieht. Während sich andere Einrichtungen auf dem Gelände halten konnten, wird unsere Anlaufstelle nun ersatzlos geschlossen. Trotz direkter Appelle an politisch Verantwortliche gab es keine nachhaltige Unterstützung. Einzelne Politiker*innen setzen sich weiterhin für unseren Verbleib ein, doch bisher ohne Erfolg. Wir fordern die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung auf, endlich Verantwortung für die Menschen zu übernehmen, die ohne unsere Unterstützung völlig auf sich allein gestellt wären.“
Die Abteilung Moabit-Nord schließt sich diesen Forderungen an.