157 Keine olympischen Spiele in Berlin 2036 oder 2040 auf Kosten einer funktionierenden Infrastruktur

Status:
Annahme

Wir fordern die sozialdemokratischen Mitglieder des Berliner Senats und des  Abgeordnetenhauses auf, sich gegen eine erneute Bewerbung Berlins für die Olympischen  Spiele 2036 oder 2040 einzusetzen. 

Ein Bekenntnis zur Olympiabewerbung wird auch einen direkten Einfluss auf die  Investitionsplanung des Landes Berlin haben. Sanierung von Sportstätten würde damit in  erheblichem Umfang Vorzug gegeben werden müssen gegenüber Sanierungen im restlichen  Gebäudesektor. Die ehe schon unter Druck stehenden Sanierungen unserer Hochschulen,  Krankenhäusern, Polizei- und Feierwehrgebäuden würden den Preis für die Bevorzugung des  Sportbereiches zahlen. Dies erachten wir in Zeiten knapper Kassen für unzumutbar. Eine Bewerbung für Olympia darf nur nach einer Befragung der Berliner Bevölkerung erfolgen.

Begründung:

Im kommenden Jahre werden Teile der Fußballeuropameisterschaft der Männerteams in  Berlin stattfinden. Für wenige Spiele vor Ort wird eine Kostensteigerung von über 80  Millionen € prognostiziert. Bei sämtlichen Olympischen Spielen der letzten Jahre gehörten  erheblich Kostensteigerungen zum Programm. Die Kosten für diese sportlichen Großevents  fehlen dann in den Landeshaushalten an anderer Stelle für wichtige Infrastrukturprojekte wie  Schulen, Krankenhäusern und weiteren öffentlichen Gebäuden.

Es ist weiterhin zu befürchten, dass durch die Großveranstaltung der Preisdruck auf die  Berliner Bezirke für den Miet- und Dienstleistungsmarkt sich deutlich erhöht. In London  stiegen die Konsumpreise nach den Olympischen Spielen 2012 um ca. 10 %.

Die Berliner Infrastruktur ist bereits jetzt an ihrem Limit und die Tourismuszahlen sind Jahr  für Jahr im Wachstum. Es ist zu befürchten, dass Berlin vor einem Verkehrskollaps steht in  der Zeit der Spiele.

Das Internationale Olympische Komitee ist in nahezu allen Prozessen zur Vergabe der  Olympischen Spiele durch korrupte Praktiken aufgefallen, es unterstützt korrupte und  diktatorische Regime und wertet diese durch Großveranstaltungen auf.

 

Wir finden es problematisch, dass ausgerechnet das Jahr 36 als Austragungsjahr der neuen  Berliner olympischen Spiele erdacht wird.

Text des Beschlusses:

Wir fordern die sozialdemokratischen Mitglieder des Berliner Senats und des  Abgeordnetenhauses auf, sich gegen eine erneute Bewerbung Berlins für die Olympischen  Spiele 2036 oder 2040 einzusetzen. 

Ein Bekenntnis zur Olympiabewerbung wird auch einen direkten Einfluss auf die  Investitionsplanung des Landes Berlin haben. Sanierung von Sportstätten würde damit in  erheblichem Umfang Vorzug gegeben werden müssen gegenüber Sanierungen im restlichen  Gebäudesektor. Die ehe schon unter Druck stehenden Sanierungen unserer Hochschulen,  Krankenhäusern, Polizei- und Feierwehrgebäuden würden den Preis für die Bevorzugung des  Sportbereiches zahlen. Dies erachten wir in Zeiten knapper Kassen für unzumutbar. Eine Bewerbung für Olympia darf nur nach einer Befragung der Berliner Bevölkerung erfolgen.

Beschluss-PDF: